Ein Projekt für alle

Als seit 2008 begeisterte Hobby-Imker und sogar seit 2017 zertifiziert, haben  wir uns zur Aufgabe gemacht, neben den – unserer Meinung nach – gut versorgten Honigbienen die Artenvielfalt der stark bedrohten heimischen Insekten und Kleintierwelt nachhaltig zu unterstützen.

 

Für dieses Projekt konnten wir 2020 eine zuvor landwirtschaftlich genutzte Fläche von über 3,7 Hektar in der Samtgemeinde Harpstedt in Prinzhöfte, erwerben, um sie langsam in das zu verwandeln, was sie einmal war: ein Teil der Natur.

Unser Antrieb

„Mehr als 75% der Gesamtmasse an Fluginsekten sind aus Teilen Deutschlands verschwunden“.

„Seit 1980 hat die Zahl der Vögel um über 50% abgenommen“.

„Ca. 40% der in Deutschland lebenden Amphibienarten sind stark gefährdet“.

 

Solche stetig wiederkehrenden Nachrichten waren der Anlass für uns, etwas Sinnvolles und Nachhaltiges zu tun. Jedes Jahr verschwinden komplette Tier- und Pflanzenarten von der Erde – ein Stück wertvolle Artenvielfalt. Dabei benötigen wir einen funktionierenden biologischen Kreislauf ja auch ganz unmittelbar für unser eigenes Leben. Vor allem das Wirken der Insekten wurde lange Zeit unterschätzt. Sie sind elementar für unsere Existenz: Ohne Insekten keine Bestäubung und ohne Bestäubung keine Nahrungsmittel. Ganz einfach.

 

70% aller Nahrungspflanzen, sind darauf angewiesen, dass ein Tier sie bestäubt. Darunter fallen fast alle Obst- und Gemüsearten und 90% der Wildblumen. Zwar gibt es auch windbestäubende Pflanzen, die keine Insekten zur Vermehrung benötigen, und manche Arten tragen auch nicht zur Bestäubung bei, jedoch sind diese zumindest Futter für andere Tierarten wie Vögel, Fledermäuse, Amphibien und andere Tiere.

Die Insekten erbringen jedoch noch ganz andere „elementare Ökosystemleistungen“. Sie transportieren Samen quer durch Wald und Flur, lockern die Böden auf, vernichten Aas oder entsorgen tierischen Kot und schützen uns damit vor schädlichen Bakterien. Sie bauen organische Masse, wie Totholz oder das abgeworfene Laub ab und erhalten damit die Fruchtbarkeit der Böden.

 

Wir brauchen Unterstützung.
Mach mit, hilf der Natur!

Die Betreuung und Pflege des Projektes ist aufwendig und umfangreich.


Im Waldbestand mussten Pflanzen, die nicht in unser Ökosystem gehören entfernt werden. Bei uns ging es um etliche Tannen, die zum Teil schon abgestorben waren und unter denen sich drüsiges Springkraut vermehrt hatte. Die Tannen und einige Pappeln wurden gefällt, um neuen Bäumen Platz zu machen und das Springkraut haben wir regelmäßig ausgerissen. Obwohl Bienen diese Pflanze lieben und sie sehr hübsch rosa blüht, ist sie doch ein invasiver Neophyt, der sich stark ausbreitet und kleine heimische Kräuter verdrängt.  

Vor allem aber die relativ frisch angelegte Blühwiese braucht immer wieder Pflege: Einerseits ist die Gefahr einer Vergrasung sehr groß, da sich aufgrund der vorhandenen Bodennährstoffe die Gräser durchsetzen möchten und die Blumen dann verdrängen.
 Andererseits ist es wichtig, starke Konkurrenzkräuter zu entfernen um eine große Artenvielfalt zu erhalten. Zu diesen Pflanzen gehören z.B. die Samenkräuter wie Vogelmiere, Hirtentaschel, Ehrenpreis, Ackerhellerkraut weißer Gänsefuß und Hühnerhirse sowie Wurzelkräuter, wie Acker-Winde, Acker-Kratzdistel, Gewöhnliche Quecke, Weißklee, Löwenzahn und vor allem die weithin sichtbare stumpfblättrige und hochwachsende Ampfer. Um die Wiesen dauerhaft zu erhalten und die Wildblumen vor der Verdrängung durch stärkere Konkurrenzpflanzen zu schützen müssen sie zweimal jährlich zum richtigen Zeitpunkt versetzt gemäht werden, in Rücksichtnahme auf vorhandene Lebewesen.